MIDI-Controller sind aus der modernen Musikproduktion nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen es, digitale Audio Workstations (DAWs) intuitiv zu steuern, Instrumente einzuspielen oder komplexe Automationen zu realisieren. Die Auswahl an Controllern ist riesig – von kompakten Einsteigergeräten bis hin zu professionellen Studio-Lösungen. In diesem Artikel gebe ich einen umfassenden Überblick über verschiedene Klassen und Preissegmente von MIDI-Controllern, stelle deren Stärken und Schwächen vor und erkläre, warum der PreSonus Faderport 16 mein persönlicher Favorit ist.

Was ist ein MIDI-Controller?

Ein MIDI-Controller ist ein Gerät, das Steuerdaten (keine Audiosignale!) an eine DAW oder ein virtuelles Instrument sendet. Typische Controller-Typen sind:

  • Keyboard-Controller: Mit Klaviatur zum Einspielen von Melodien
  • Pad-Controller: Für Drums und Samples
  • Fader-/Mixing-Controller: Für das Mischen und Automatisieren von Spuren
  • Hybrid-Geräte: Kombinationen aus mehreren Bedienelementen

Jeder Controller hat seine eigenen Vorzüge – je nach Workflow und musikalischem Einsatzgebiet.


Marktübersicht: MIDI-Controller nach Klassen & Preissegmenten

1. Einsteigerklasse (bis ca. 150 €)

Beispiele:

  • Akai MPK Mini MK3
  • Novation Launchkey Mini
  • Arturia MiniLab MkII

Stärken:

  • Kompakt & leicht transportierbar
  • Günstiger Einstiegspreis
  • Oft Plug-and-play-fähig
  • Ideal für kleine Setups oder unterwegs

Schwächen:
– Eingeschränkte Anzahl an Bedienelementen (wenige Pads/Fader/Knobs)
– Meist keine motorisierten Fader
– Weniger hochwertige Verarbeitung

Technische Besonderheiten:
Viele dieser Geräte bieten bereits anschlagdynamische Pads, Touchstrips für Pitch/Modulation oder sogar kleine Displays zur Parameteranzeige.


2. Mittelklasse (ca. 150–400 €)

Beispiele:

  • Novation Launchpad X / Pro
  • Akai APC40 MKII
  • Native Instruments Komplete Kontrol A49

Stärken:

  • Mehr Bedienelemente (Pads, Fader, Drehregler)
  • Bessere Integration in DAWs (z.B. Ableton Live)
  • Robuster gebaut als Einsteigergeräte
  • Teilweise RGB-Beleuchtung für visuelles Feedback

Schwächen:
– Noch keine motorisierten Fader in der Regel
– Manchmal eingeschränkte Anpassbarkeit der Bedienelemente

Technische Besonderheiten:
Launchpads bieten z.B. eine grid-basierte Clip-Steuerung mit farbigen LEDs; APC40 MKII punktet mit dedizierten Transportkontrollen und Mixer-Sektion.


3. Oberklasse/Profi-Segment (ab ca. 400 €)

Beispiele:

  • PreSonus Faderport 8/16
  • Ableton Push 2
  • Native Instruments Komplete Kontrol S61/S88
  • Icon QCon Pro X

Stärken:

  • Motorisierte Fader (bei Mixing-Controlern wie Faderport/QCon)
  • Hochwertige Verarbeitung & langlebige Komponenten
  • Umfangreiche DAW-Steuerung inkl. Automationsschreiben
  • Große Displays für Parameteranzeige
  • Erweiterte Anschlussmöglichkeiten (Fußschalter, Expression-Pedal etc.)

Schwächen:
– Höheres Gewicht & größere Abmessungen
– Deutlich teurer in der Anschaffung
– Teilweise komplexere Einrichtung

Technische Besonderheiten:
Motorisierte Fader erlauben echtes „Touch and Feel“ beim Mixen; große Farbdisplays zeigen Parameter direkt am Gerät; tiefe DAW-Einbindung durch spezielle Skripte oder eigene Software.


Mein Favorit im Detail: PreSonus Faderport 16

Als langjähriger Nutzer verschiedenster Controller habe ich mich letztlich für den PreSonus Faderport 16 entschieden – und das aus gutem Grund!

Technische Highlights des Faderport 16:

  1. 16 motorisierte, berührungsempfindliche Fader:
    Jeder Kanalzug lässt sich präzise steuern; die Motorisierung sorgt dafür, dass die physikalische Position immer dem Software-Mix entspricht.
  2. Umfangreiche Transportsektion:
    Play, Stop, Record, Loop – alles direkt erreichbar ohne Maus.
  3. Schneller Zugriff auf Mute/Solo/Arm pro Spur:
    Effizientes Arbeiten beim Recording oder Mixdown.
  4. Automationssteuerung:
    Verschiedene Modi wie Touch/Latch/Write stehen zur Verfügung – ideal für dynamisches Mixing.
  5. DAW-Kompatibilität:
    Funktioniert mit allen gängigen DAWs via Mackie Control/HUI-Protokoll; besonders tief integriert in Studio One.
  6. Kompaktes Desktop-Gehäuse:
    Trotz der vielen Kanäle bleibt das Gerät überraschend platzsparend.
  7. USB-Anschluss & externer Netzadapter:
    Zuverlässige Stromversorgung auch bei längeren Sessions.

Stärken des Faderport 16:

  • Extrem schneller Workflow beim Mixen großer Projekte.
  • Motorisierte Fader machen Automationen zum Kinderspiel.
  • Sehr robuste Bauweise – auch für den Live-Einsatz geeignet.
  • Übersichtliches Layout mit klarer Beschriftung.
  • Gute Haptik der Tasten und Regler.
  • Flexible Zuweisung von Funktionen möglich.

Schwächen des Faderport 16:

– Kein eigenes Display pro Kanalzug (wie z.B. bei einigen Icon-Modellen).
– Keine Pads oder Drehregler für Synths/Drums – reiner Mixing-Fokus.
– Die tiefste Integration gibt es nur mit Studio One; andere DAWs benötigen ggf. Anpassungen/Skripte.
– Relativ hoher Preis im Vergleich zu einfachen Controllern.


Weitere interessante Modelle im Profi-Bereich

Ableton Push 2:

Der Push 2 ist speziell auf Ableton Live zugeschnitten und bietet ein großes RGB-Pad-Feld sowie ein hochauflösendes Display zur Parametersteuerung von Instrumenten und Effekten – weniger als klassischer Mixer gedacht, sondern als kreatives Performance-Instrument.

Icon QCon Pro X:

Ein echter Konkurrent zum Faderport mit ebenfalls motorisierten Fadern, aber zusätzlich kleinen Displays pro Kanalzug zur Anzeige von Namen/Werten – ideal für große Studios oder Broadcast-Anwendungen.

Native Instruments Komplete Kontrol S-Serie:

Diese Keyboardcontroller bieten neben einer hochwertigen Klaviatur auch zwei hochauflösende Displays sowie viele Drehregler zur Steuerung von Software-Instrumenten – perfekt für Produzenten mit Fokus auf Sounddesign/Melodiearbeit.


Fazit: Welcher Controller passt zu wem?

Die Wahl des richtigen MIDI-Controllers hängt stark vom eigenen Workflow ab:

ZielgruppeEmpfehlung
EinsteigerAkai MPK Mini / Novation Launchkey
Beatmaker/PerformerNovation Launchpad / Ableton Push
Recording/MixingPreSonus Faderport / Icon QCon
SounddesignerNI Komplete Kontrol S-Serie

Wer viel mischt oder regelmäßig große Projekte bearbeitet, wird die Vorteile eines Controllers wie dem PreSonus Faderport 16 schnell schätzen lernen – insbesondere die motorisierten Fader heben das Mixing-Erlebnis auf ein neues Level!

Für kreative Performances hingegen sind Pad-basierte Controller wie Push oder Launchpad unschlagbar flexibel.

Am Ende zählt immer das persönliche Gefühl beim Arbeiten – mein Tipp: Im Musikladen ausprobieren! Für mich persönlich bleibt der PreSonus Faderport 16 das Herzstück meines Studios und mein absoluter Favorit unter den MIDI-Controlern.


Hast du Fragen zu bestimmten Modellen oder möchtest wissen, wie du deinen Controller optimal in deine DAW integrierst? Schreib mir gerne einen Kommentar!